Papst Franziskus ist tot – Ein historischer Einschnitt für die katholische Kirche und seine Bedeutung für die Karibik
Rom/Port of Spain – 21. April 2025
Einen Tag nach Ostersonntag hat der Vatikan am frühen Morgen den Tod von Papst Franziskus bekannt gegeben. Der 88-jährige Pontifex verstarb in der päpstlichen Residenz in Rom im Beisein enger Vertrauter. Mit dem Tod von Jorge Mario Bergoglio endet eines der prägendsten Pontifikate der letzten Jahrzehnte – sowohl in seiner weltweiten Wirkung als auch in seinem Einfluss auf die katholische Kirche in Lateinamerika und der Karibik.
Das Leben des Papstes – Argentinier, Jesuit, Brückenbauer
Papst Franziskus, geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, war der erste Papst aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. Seit seiner Wahl am 13. März 2013 war er ein starker Fürsprecher für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und den interreligiösen Dialog. Seine Bescheidenheit, seine Nähe zu den Armen und seine unermüdliche Kritik an Korruption und Ausbeutung machten ihn zu einer moralischen Instanz – weit über die Grenzen der katholischen Welt hinaus.
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Papst Franziskus ist tot – Ein historischer Einschnitt für die katholische Kirche und seine Bedeutung für die Karibik. |
Ein Papst, der verstanden wurde – besonders in der Karibik
Papst Franziskus – geboren als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires – war nicht nur Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch moralische Stimme für Gerechtigkeit, Klimaschutz und Menschenwürde. Seine Herkunft aus Lateinamerika machte ihn zu einem Papst, der die Realitäten des globalen Südens kannte. In Ländern wie Kuba, der Dominikanischen Republik, Haiti oder Trinidad und Tobago wurde Franziskus nicht nur gehört – er wurde verstanden.
Sein Engagement für die Armen, seine kritischen Worte zum globalen Wirtschaftssystem und sein Einsatz für den interreligiösen Dialog fanden in der Karibik besondere Resonanz. In Regionen, in denen die soziale Kluft tief ist und der Klimawandel bereits spürbare Folgen zeigt, war Papst Franziskus eine glaubwürdige Stimme der Hoffnung.
Was geschieht jetzt? Das Konklave beginnt
Mit dem Tod des Papstes beginnt ein festgelegter, aber in unserer Zeit selten erlebter Prozess: das Konklave. Innerhalb von 15 bis 20 Tagen nach dem Tod des Papstes versammeln sich die wahlberechtigten Kardinäle – derzeit 129 Männer unter 80 Jahren – in der Sixtinischen Kapelle in Rom. Dort wählen sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit einen neuen Papst. Bis dahin übernimmt der Camerlengo, derzeit Kardinal Kevin Farrell, die Verwaltung der Kirche.
Der genaue Beginn des Konklaves wird in den kommenden Tagen vom Vatikan bekannt gegeben. Schon jetzt wird über mögliche Nachfolger spekuliert – darunter auch Kardinäle aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Eine Wahl aus der Karibik gilt als unwahrscheinlich, doch Stimmen aus der Region hoffen auf einen Papst, der den Reformkurs Franziskus’ weiterführt.
Bedeutung für die Karibik: Hoffnung, Fragen – und ein Vermächtnis
In vielen karibischen Ländern läuten heute die Kirchenglocken – aus Trauer und Dankbarkeit. Franziskus hinterlässt ein Vermächtnis der Nähe zu den Menschen, der Offenheit gegenüber sozialen Fragen und der Verbundenheit mit indigenen und afrokaribischen Kulturen.
Was bedeutet sein Tod für die Zukunft der Kirche in der Karibik? Viele fragen sich: Wird der nächste Papst die soziale und ökologische Agenda weitertragen? Werden die Anliegen der kleinen Inselstaaten weiterhin gehört?
Unabhängig von der kommenden Wahl steht fest: Papst Franziskus hat auch in der Karibik Spuren hinterlassen. Nicht durch Macht oder Dogma, sondern durch Menschlichkeit.
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